Sie kaufen hier auf ein handsigniertes Gemälde von Lambert Maria Wintersberger.
Malerische Aneignung
Das Werk Wintersbergers ist stark von wiederkehrenden Motiven geprägt. Es scheint, dass sich Wintersberger einen neuen Gegenstand in einer Phase intensiver Auseinandersetzung erschließt und dieser ihn dann nicht wieder los lässt. An erster Stelle ist hier natürlich das Motiv des Fingers zu nennen. Das eigene Gesicht, Mythen und Kunst, exotische Landschaften, Tiere, wie Salamander und Reh, sowie die Bunker des Elsass seien als weitere Beispiele genannt.
Diese Formen werden, wie die Farben auf der Palette, zu einem Medium künstlerischen Ausdrucks. Wintersberger bringt diese in verschiedenen Kombinationen und Metamorphosen auch immer wieder zusammen. Wintersberger geht es hierbei jedoch nicht um die immer gleiche Wiedergabe des Gegenstands, wie etwa in den Werkstätten der alten Meister, wo erlernte Formen immer wieder reproduziert wurden, sondern um eine stetige Transformation in Abhängigkeit von seiner eignen Kondition und Psyche.
Psychologische Landschaft – Matterhorn
Am Matterhorn reizte den Künstler gerade die allgegenwärtige Verfügbarkeit des Schweizer Nationalsymbols. Die markante Silhouette wird in Medien, Tourismus und Konsumwelt zum Stereotyp. Als „sein“ Matterhorn jedoch, wird es für Wintersberger zur psychologischen Landschaft. Ohne Vorlage malt er den Berg aus dem Kopf, wieder und wieder. Die Tageszeiten und Farben der Landschaft werden zum Zeichen der Stimmung und die Formen, die sich dem Berg hinzugesellen, teils mit ihm verschmelzen, werden zu gemaltem Erinnern und Wissen.
Das hier angebotene, großformatige Ölgemälde ist ein besonders repräsentatives Beispiel dieser Motivgruppe. Hier ist die Beherrschung des Gegenstands schon vollkommen und die Variation rückt in den Vordergrund. Vor einem milchig-blauen Himmel flackert der Gipfel auf der Leinwand, einige der Gebirgskanten schimmern in abendlichem Rot. Unten fast ganz im Schatten des Berges steht eine hünenhafte rote Figur deren schemenhaftes Gesicht sich in der Silhouette des Massivs zu doppeln scheint.
Metamorphosen
Wintersberger zeigt hier seine unverkennbare Meisterschaft: an sich banale Gegenstände werden durch die expressive Farbgebung, kleine, irritierende Verfremdungseffekte und unerwartete Komposition rätselhaft gesteigert. Oft befinden sich seine Figuren geradezu im Fluss, wie in einem Zustand unentschiedener Formwerdung bei der Elemente belebter und unbelebter Materie – Gliedmaßen, Gegenstände, Tiere, Menschen und Mythologische Wesen – in der selben Gestalt zugleich verbunden und ineinander überzugehen scheinen.
Ich kann mich nur auf meine geringen Mittel verlassen, darauf, dass mit Farbe etwas entsteht, was erstens mich überrascht und zweitens doch wahr ist und dann gegen alles andres steht.
(L.M. Wintersberger)
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