In der Foto-Serie „Strommast“ wählt Beate Kunath das Format der Serie konzeptuell, um durch die aufscheinende Familienähnlichkeit dieser monumentalen und zugleich unsichtbaren Zweckbauwerke die scheinbare Beliebigkeit des Einzelbildes zu überwinden. Mittels geeigneter Lichtbedingungen und kunstvoll inszenierter Perspektive erschließt sich eine Phänomenologie und Ästhetik dieser Nervenbahnen der Jetztzeit. Die Einzelbilder sollen sich dabei kommentieren und einander steigern, indem sie Vergleiche herausfordern und somit Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich werden lassen.
„In meinen Fotoserien von Telefonzellen und Hochsitzen interessieren mich Objekte, sogenannte Einzeldinge, die prinzipiell ein und dieselbe Funktion haben und dabei in einer Vielzahl von Formen auftreten. Ich versuche mit Hilfe der Fotografie diese Formen zu ordnen und das Gemeinsame und die Unterschiede von Einzeldingen zu finden.
Meine Arbeiten sind dokumentarisch geprägt, denn ich fotografiere die Objekte so, wie ich sie vorgefunden habe, ich arrangiere nichts um, lasse Dinge an Ort und Stelle, so wie die geöffnete Hochsitztür oder die ineinander gestellten Platikstühle, wie die abwesenden Benutzer diese Szenerie zurückgelassen haben. Manchmal werde ich so zufällig zur Sammlerin von Indizien.“
Beate Kunath