Dieses Gemälde ist aus der früheren Schaffensphase von Michael Goller.
Nunmehr vier Jahre später hat sich nicht nur die Erscheinungsform der Werke Gollers radikal verändert, sondern auch die Art und Weise, wie sie entstehen. Nach einem grundlegenden folgenreichen Prozess der Auseinandersetzung mit seiner Umwelt und sich selbst gelangte der Künstler zu einem neuen Arbeitsprozess, der eine neue Ausrichtung des Œuvres bedingte. Michael Goller braucht nicht mehr den äußeren Eindruck oder eine auslösende Bildidee, um in den kreativen Prozess einzusteigen. Nach Jahren des Erarbeitens der ihm eigenen Bildsprache kann er aus dem Reichtum seines Inneren schöpfen. Um zu diesen inneren Quellen, quasi ad profundum, vorzudringen, bedarf es der Stille, der Abspaltung alles Äußeren, äußerster Fokussierung.
Thomas Bauer-Friedrich, Direktor Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
2/2014 publiziert im Katalog „Nirgendwo ist Eines“