Die Fotografien von Frank Krüger enthüllen mit mit fokussiertem Blick, drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall eine sozialistische Realität im Vergehen. Sein subtiler Bildwitz macht uns schmunzeln und wach für Dinge, die wir all zu gern übersehen.
Die großformatige, auf Aluminium-Dibound montierte Schwarz-Weiß-Fotografie zeigt eine Bronzeskulptur im öffentlichen Raum vor einem Plattenbau in der Nähe des Chemnitzer Innenstadt. Die Figurengruppe stellt drei Jugendliche bei der sportlichen Betätigung. Die Aktdarstellung kann als eine Huldigung an die Kraft und Bewegungsfreude der Jugend verstanden werden.
Doch die Zeit bleibt nicht stehn. Unter den Frühlingsblüten der Bäume ist im Hintergrund nur eine vereinzelte, ältere Passantin mit einer Gehhilfe zu sehen. Dort wo Kunst und Stadtgestaltung dem sozialistischen Aufbruch huldigten, scheint heute nur die Vitalität der Natur ungebrochen zu bestehen.
Es zeichnet die subtilen Arbeiten Krügers aus, dass das bei weitem nicht die einzige Lesart ist. Krüger drängt hier keine Sichtweise auf, gerade das macht seine Arbeiten so besonders reizvoll.